Pressebericht

Bremervörder Zeitung vom 28.02.2005

„35-Stunden-Woche eine Sünde“

CDU-Konferenz: Jochen-Konrad Fromme fordert in Bremervörde Rückkehr zu mehr Leistung.

 

Von Harm Zimmering

Bremervörde. Finanziell schwer angeschlagene Kommunen sind überfrachtet mit Ausgaben, und von einer Entlastung durch „Hartz IV“ ist bei ihnen natürlich jetzt noch nichts angekommen. Welche Wege können aus diesem Desaster führen? Zu diesem Thema sprach auf der 1. kommunalpolitischen Konferenz des CDU-Bezirksverbandes Elbe-Weser jetzt Jochen-Konrad Fromme. Als Mitglied im Haushalts- und Rechnungsprüfungsausschusses des Bundestages übte Fromme harte Kritik an einer verfehlten Reformpolitik der Rot-Grünen Regierung in Berlin.
 
Eine Konsolidierung der kommunalen Haushalte könne nur dann gelingen, wenn die Bundesregierung in Berlin wieder nach dem Motto „Die Einnahmen bestimmen die Ausgaben“ handeln würde, und nicht umgekehrt, sagte Fromme. Der Landesvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) der CDU in Niedersachsen forderte aber nicht nur richtiges Augenmaß in der Finanzpolitik, sondern warnte zugleich auch vor überzogenen Forderungen und Erwartungen „unserer Anspruchsgesellschaft“.
Seine Warnung untermauerte Fromme mit knallharten Thesen: „Die 35-Stunden-Woche war eine der größten Sündenfälle, die mit dazu beigetragen hat, dass Deutschland am Weltmarkt zu teuer ist“, sagte das langjährige Mitglied des Bundestages und fügte hinzu: „Wenn wir unseren Wohlstand halten wollen, dann müssen wir ganz einfach wieder mehr leisten“.
Es gelte in diesem Zusammenhang, die Bundesregierung „wieder auf den Pfad der Tugend zurückzuführen“. Dazu gehöre unter anderem, die Reformbereitschaft der Menschen in Deutschland nicht mit Stückwerken wie die Gesundheitsreform zu zermürben“.
In Zeiten, in denen soziale Ausgaben der „dickste Brocken“ im Haushalt seien, hätten wir uns von der einstigen Lokomotive zur roten Laterne zurück entwickelt“, sagte Fromme. Strukturelle Defizite in den kommunalen Haushalten seien vergleichbar mit denen im Bundeshaushalt. Schlimmer noch: Die Politik von Bundeskanzler Schröder sei verantwortlich von einem Kaufkraftverlust von bis zu drei Prozent.
Vor allem vor dem Hintergrund, dass andere Länder in der EU erheblich mehr schafften und sich ganz präsentieren könnten, müsse die Bundesregierung eingestehen, „einiges falsch gemacht zu haben“.
Weil die Einnahmen eben nicht die Ausgaben bestimmten, sei Berlin für die desolaten Haushalte verantwortlich, sagte Jochen-Konrad Fromme. Und er prophezeite: „Wenn der Staat nicht weniger ausgibt, wird die Sanierung nicht gelingen“. Mit der rigorosen Abschaffung der Bezirksregierung habe Hannover vorgemacht, wie es gehen könne: „Doppelfunktionen und noch mehr Aufsicht brauchen wir nicht. Sie sind absolut überflüssig und kosten viel Geld – also weg damit!“ forderte Fromme.
Natürlich wusste der Finanzexperte mittelfristig einen Weg aus dem Desaster: „Die Menschen haben einerseits das Vertrauen in Rot-Grün verloren, andererseits aber in Schwarz-Gelb noch nicht gefunden“. Jetzt gelte es also, dieses Vertrauen durch eine richtige Einnahmen- und Ausgaben-Politik zu gewinnen. 

Über den weiteren Verlauf der Tagung berichten wir in den nächsten Tagen.

Jochen-Konrad Fromme in Bremervörde

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