Erschienen
in der Bremervörder Zeitung vom 18. Juli 2003
Gute Noten an den Bremervörder Einzelhandel verteilt die CDU-Stadtratsfraktion. Dass dennoch derzeit viele Kassen leer bleiben, sei nicht den Unternehmern und Mitarbeitern, sondern der allgemeinen wirtschaftlichen Situation anzulasten.
Bei ihrer Analyse der Einzelhandelssituation in der Stadt loben die CDU-Verantwortlichen das große und vielfältige Angebot in den Geschäften als auch den Einsatz der Inhaber. Was fehlt, ist der Aufschwung. Viele Konsumenten würden ihr Geld lieber im Portemonnaie lasse. Darunter leide auch der Einzelhandel in anderen Städten, zum Beispiel in Stade, sagt der Fraktionsvorsitzende Erwin Busch.
Es
gebe aber auch örtliche Probleme, die sich auf die Lage des Handels auswirkten.
Die Schließung der Vörde Kaserne habe der Stadt und damit dem Handel Kaufkraft
gekostet. Auch das hohe Verkehrsaufkommen in der Innenstadt schrecke vom Besuch
Bremervördes ab.
Doch
eine Besserung sei in Sicht: zum einen durch die südliche Entlastungsstraße
– mit dem Beginn wird im Herbst dieses Jahres gerechnet – sowie der
Nordumgehung. Sie vor allem würde die Situation in der Stadt erheblich
verbessern.
Vergessen
werde in der Situationsbeschreibung allerdings oft, dass Bremervörde mit einem
gewaltigen Pfund wuchern könne. Busch: „Welche andere Stadt bietet derart
viele und vor allem kostenlose Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Innenstadt
an wie Bremervörde?“
Das
gelte vor allem für den Marktplatz, von dem aus auch der Vörder See schnell zu
erreichen sei. Auch der Umbau der Marktstraße, die künftig nur noch
Einbahnstraße sein wird, werde die Attraktivität Bremervördes weiter
steigern.
Die
CDU-Verantwortlichen verweisen darauf, dass in den letzten zwei Jahrzehnten die
Innenstadt gravierend verbessert worden sei. Die Sanierungsmaßnahmen – mit
DM-Mitteln in zweistelliger Millionenhöhe – haben eine ebenso große Rolle
gespielt wie die Landesausstellung 1991.
Von
der Ausweisung zusätzlicher Gewerbe- und erheblicher Bauflächen habe auch der
Handel profitiert, versichern die CDU-Politiker. „Auch das Angebot an
Freizeiteinrichtungen kann sich mit jeder vergleichbaren Stadt messen“, sagt
Erwin Busch.
Trotz
aller Kritik im Vorfeld habe sich auch die Ansiedlung des Bening-Marktes am
Stadtrand als sinnvoll erwiesen. „Es war notwendig, dass diese Marktlücke
geschlossen wird“, sagt Erwin Busch, „es floss zuviel Geld aus Bremervörde
ab“. Der Markt weise ein großes Einzugsgebiet auf und wirke sich auch positiv
für die Läden in der Innenstadt aus.
Behutsam
vorgehen will die Fraktion bei der Planung des Hey´schen Grundstückes an der
Bremer Straße. „Wir müssen genauestens abwägen, welche Ansiedlung in Frage
kommt“, sagt Busch. Eine Aktualisierung der Markanalyse soll Aufschluss geben
über die Frage, welche Produkte in Bremervörde eine Zukunft haben.
Dabei
möchte die CDU den schon bestehenden Kontakt mit den Werbegemeinschaften
vertiefen. „Treffpunkt“, „City West“ und „Wirtschaftsgilde“ seien
wichtige Ansprechpartner. Frank Pingel: „In Bremervörde gibt es eine gute
Generation neuer, junger Unternehmer, die sehr an gemeinsamen Lösungen
interessiert sind“.
IInsgesamt
gehe Bremervörde gut vorbereitet in die nächsten Jahre, ist die CDU überzeugt.
Dazu würden auch die Resultate des „Bremervörde 21“-Prozesses beitragen,
die weiter umgesetzt werden sollen. Das geplante Jugendhotel biete ebenso gute
Perspektiven wie das „Grüne Zentrum“: Wenn die Neuregelung der
Agrarverwaltung kommt, führe kaum ein Weg an Bremervörde vorbei.