In der vergangenen Woche haben sich ranghohe CDU-Vertreter im Bremervörder Rathaus getroffen, um das gemeinsame Vorgehen zur Realisierung der Bremervörder Nordumgehung abzustimmen.
Auf Initiative des CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Frank Pingel und des Vorsitzenden der Stadtratsfraktion Erwin Busch besprachen das Mitglied des Bundestags-Verkehrsausschusses Enak Ferlemann (Cuxhaven), der örtliche Wahlkreisabgeordnete Reinhard Grindel und Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen gemeinsam mit der Verwaltungs- und CDU-Fraktionsspitze aus Bremervörde den aktuellen Sachstand und die nächsten Schritte, welche für eine erfolgreiche Planung der Nordumgehung notwendig sind.
Ab Ende März 2003 wird die neue CDU-geführte Niedersächsische Landesregierung den Referentenentwurf für die Anmeldungen zum nächsten Bundesverkehrswegeplan beraten. Ziel der Stadt Bremervörde ist es, mit ihrer Nordumgehung hierin mit möglichst hoher Priorität aufgeführt zu sein. Ebenso wird auch die Küstenautobahn A22, welche den in Kürze fertiggestellten Wesertunnel mit einer künftigen Elbquerung verbinden soll im nächsten Bundesverkehrswegeplan enthalten sein. Mit der Eröffnung des Wesertunnels im Jahr 2004 wird sich die tägliche Fahrzeugzahl auf der B 71/74 von derzeit 25.000 auf ca. 30.000 erhöhen. Die Stadt hat somit keine Zeit, auf eine Realisierung der wünschenswerten Küstenautobahn, welche nach Erfahrungswerten noch mindestens 15 Jahre dauern dürfte, zu warten.
Während die mögliche
Trasse der Nordumgehung bereits durch ein Raum-ordnungsverfahren grob definiert
wurde, konnten entsprechende Vorarbeiten für eine Küstenautobahn noch nicht
vorgenommen werden, da diese im noch gültigen Bundesverkehrswegeplan nicht
enthalten ist. Dieser unterschiedliche Entwicklungsstand beider Projekte kann
sich bei der Beantwortung der Frage, ob die Nordumgehung Teil einer künftigen Küstenautobahn
sein kann, problematisch auswirken. Die geplante Trasse der Nordumgehung, die
seit 1993 vorangetrieben wird, ist nicht als Teilstück einer späteren Autobahn
geplant worden und verfügt somit nicht über die erforderlichen Abmessungen und
Radien. Es gelte jetzt, das Ziel einer schnellstmöglichen Realisierung der
Nordumgehung voranzutreiben, und gleichzeitig deutlich zu machen, dass keine
Doppelplanung von Bundesstraße und Autobahn betrieben werde. In den nächsten
Wochen werden sowohl im Bundestag als auch auf niedersächsischer Ebene durch
die Bundestagsabgeordneten Grindel und Ferlemann sowie dem neuen Landesminister
Hans-Heinrich Ehlen Gespräche mit dem Ziel geführt, eine möglichst günstige
Position für eine schnelle Entlastung der Stadt Bremervörde von ihren
dramatischen Verkehrsproblemen zu erreichen.